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Sicherheit und Stabilität ausstrahlen

Evelyn SillerAllgemein Sicherheit und Stabilität ausstrahlen
Bild von einem Kapitän auf seinem Schiff vor der Reling

Sicherheit und Stabilität ausstrahlen

Schönwetterhelden gibt es viele. Die Spreu trennt sich vom Weizen, wenn es kalt wird und stürmt. Das ist beim Joggen so und auch im Business. Auch gerade jetzt. Aktuell wissen wir noch nicht, wie es weitergeht, aber eines ist klar: Es wird anders sein als vor Corona.

Für die meisten Menschen bedeutet Veränderung Stress – und in Zeiten, in denen die Auftragslage bei Null ist und das Geld knapp wird, kommt es jetzt besonders darauf an, wie Sie als Führungskraft/ Unternehmer Sicherheit und Stabilität ausstrahlen, denn Sie entscheiden über die Motivation Ihrer Mitarbeiter und das Vertrauen in die Stärke Ihrer Firma.

In Zeiten der Krise braucht es Leuchttürme

Die Motivation Ihrer Mitarbeiter, deren Loyalität und Kampfesgeist, die aktuell schwierigen und ungewissen Zeiten zu überstehen, ist eine Ihrer wichtigsten Ressourcen, die Sie haben, um weiterzumachen, aufzubauen, umzudenken.

Sie als Kapitän sind jetzt gefragt, denn an der Haltung des Kapitäns orientiert sich die ganze Mannschaft. Wenn Sie an das Schiffsunglück 2012 in Italien denken, war das wirklich Beschämende die Tatsache, dass der Kapitän als einer der Ersten von Bord ging.

Sie als Kapitän sind der Leuchtturm. Ihre Aufgabe ist es, dass Sie jetzt in dieser schwierigen Situation glaubwürdig vermitteln, das Wohl der Besatzung und des Schiffs im Auge zu haben. Wenn Sie das schaffen, werden Ihre Mitarbeiter motiviert und energiegeladen mitgehen – und zwar auch auf neuen Wegen.

Sie als Leuchtturm – was unterstützt Sie dabei

Wir glauben immer das, was wir sehen – und gerade in schwierigen Zeiten sind wir auf allen Antennen besonders sensibel und prüfen noch mehr unter dem Aspekt der Stimmigkeit. Sprich, wenn Sie als Chef verbal eine Botschaft übermitteln, muss alles andere zu diesen Worten passen, sonst glauben Ihnen die Mitarbeiter, Kollegen und Kunden nicht. Übrigens ist das nicht nur in Krisenzeiten so …

So absurd es vielleicht erscheinen mag, aber das Erscheinungsbild ist gerade jetzt besonders wichtig. Mal frech gefragt: Hätten Sie als Mitarbeiter Vertrauen und Lust, sich selbst aus Ihrem Quark zu holen, für jemanden, der unrasiert, nachlässig im schlabberigen T-Shirt, blass und übernächtig in der Online-Video-Konferenz sitzt und Ihnen erzählt, was jetzt ansteht und wofür gekämpft werden muss? – Nein.

Wenn Sie aber mit jemanden sprechen, der gepflegt, im frischen Hemd und vermutlich auch mit einem guten Duft versehen, vor Ihnen sitzt, dann nehmen Sie es ihm auch ab, dass er alles dafür tun wird, dass das Schiff wieder flott gemacht wird. Außerdem spüren Sie die Wertschätzung für sich und für alle, denen er begegnet – denn es sagt etwas über seine Sicht auf die Dinge und den Umgang damit.

Ein gepflegter Kapitän, der Sicherheit und Stabilität ausstrahlt – und wie genau?

Hier finden Sie eine kleine Auswahl zu Ihrer Unterstützung:

Für die Herren gilt: Bitte achten Sie darauf, dass Sie, falls Sie zu denjenigen gehören, die sich in Zeiten des Homeoffice einen Bart stehen lassen, diesen pflegen und akkurat schneiden. Ich habe in den letzten Tagen in diversen Online-Meetings viel Rübezahl gesehen: Meistens wirkt es nicht sehr souverän, sondern einfach nur nachlässig. Übrigens, je mehr man von Ihrem Gesicht sieht, desto vertrauenswürdiger wirken Sie.

In Sachen Kleidung: Wählen Sie gutes Material. Wenn der Stoff, den Sie tragen, zu dünn und zu fließend ist, nimmt das Ihren Worten das Gewicht. Wenn das Material billig wirkt, nimmt Ihnen das den Wert und die Intelligenz. Auch sollte der Stoff nicht zu glatt sein, sonst wirken SIE glatt. Bei einem kleinen eingewobenen Muster oder Struktur im Stoff können sich die Menschen optisch und gedanklich besser festhalten.

Dunkle Farben machen Sie kompetenter, helle dagegen leichter. Es kommt darauf an, welchen Inhalt und Zweck Ihre Kommunikation haben soll. Die Wahrheit liegt vermutlich im Spagat – in einem dunklen Jackett können Sie keine Leichtigkeit vermitteln, aber in heller Kleidung geht ein bisschen die Ernsthaftigkeit flöten. Wichtig ist, dass Sie sich vorher überlegen, was Sie sagen wollen und was an Kleidung dazu passt.

Panik riechen wir – Ihre innere Haltung ist spürbar

Wir nehmen nicht nur im Erscheinungsbild das Gefühl eines Menschen für sich wahr, sondern natürlich auch in der Körpersprache, Stimme und Haltung. Stärke macht attraktiv – aber aktuell ist Glaubwürdigkeit noch wichtiger. Sollte es Ihnen nicht gut gehen, bleiben Sie ehrlich. Weiterschaufeln, wenn man im Loch sitzt, hilft allerdings auch nicht. Es gibt gerade viele gute Angebote von Coaches aller Art, die beitragen, dass Sie mental und psychisch fit bleiben- denn wir fahren immer in die Richtung, in die wir schauen und wir ziehen das an, was wir glauben.

Und noch etwas zum Thema Selbstverständnis: Sie als Kapitän müssen gar nicht alles wissen und an Bord gibt es auch andere kluge Köpfe, die Sie fragen können. Holen Sie diese als Resonanz für Ihre Gedanken und als Ideengenerator ins Boot. Brainstormen Sie gemeinsam. Mehr Köpfe, mehr Lösungsalternativen. Es ist sinnvoll, wenn Sie mit Menschen sprechen, die a) wissen, von was Sie sprechen und b) selbst ein großes Interesse daran haben, dass alles gut weitergeht. Sie als Kapitän sind dann wieder gefragt, wenn es um die Entscheidung geht.

Walk the Talk

Maßgeblich ist neben Sein und Tun auch das Reden. Stellen Sie sich vor, Sie sind im Hochgebirge unterwegs und schlagartig kommt ein Gewitter. Die Blitze zucken und der Donner hallt ohrenbetäubend von den Bergwänden wider. Ihre Wandergruppe bekommt so langsam echt Panik – und Ihr Bergführer spricht nicht. Er brummelt, wenn überhaupt, in seinen Bart und stapft ansonsten wortlos vor Ihnen her. Nicht immer ist Schweigen Gold. Auch die Kommunikation unserer Kanzlerin, Frau Merkel, wird weltweit als eine Voraussetzung für die gute solidarische Disziplin in Deutschland benannt.

Eine gute, regelmäßige Information schafft Sicherheit und Zugehörigkeit, denn wer informiert ist, steht auch in der Verpflichtung, sich einzubringen. Wenn es neben der reinen Information auch Raum und Gelegenheit für Ideen und das „Wie geht es Dir?“ gibt, dann stärkt das den Teamgeist immens. Für alles, was kommt. Sozusagen in schlechten wie in guten Zeiten.

Sie als Kapitän – zeigen Sie Flagge. Für sich, für Ihre Mitarbeiter, für Ihre Firma.

Weil sie und Sie es wert sind.

Bleiben Sie wohlauf,

Ihre Evelyn Siller

Evelyn Siller
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